Der Knickfuß

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Wenn das Fersenbein (lat. Calcaneus) auf ebenem Untergrund nicht annähernd senkrecht bzw. gerade auf dem Boden steht, spricht man von einem sogenannten „Knickfuß“. Diese Fehlhaltung kann sich schon im Stand zeigen, häufig wird sie aber auch erst in der Bewegung sichtbar. Die Fehlhaltung des Fersenbeins im Sinne eines Knickfußes kann eine Reihe anderer Fehlhaltungen des Fußes bedingen, weshalb es sich lohnt, den Stand der Ferse zu betrachten.

Varianten des Knickfußes

Ein Knickfuß kann sich in unterschiedlichen Varianten und Ausprägungen entwickeln.

Im Kindesalter ist ein Knickfuß meist noch unproblematisch, z. T. im Entwicklungsverlauf sogar normal. Allerdings sollte sich die Ferse bis ca. zum 6. Lebensjahr aufgerichtet haben. 

 

Wir können den Knickfuß unterscheiden in: 

    1. Valgus: Die Ferse knickt nach innen, die Achillessehne verläuft in einem Bogen mit Wölbung nach innen (X-Stellung)
    2. Varus: Die Ferse knickt nach außen, die Achillessehne verläuft in einem Bogen mit Wölbung nach außen (O-Stellung)
Füße Knickfuß
von links nach rechts: valgus (X), neutral, varus (O)

Die Ferse kippt nach innen: Der Valgus-Knickfuß

Der Knickfuß, bei dem die Ferse nach innen kippt, ist der deutlich häufigere. Das ist vermutlich auch der Grund, warum in der Literatur überwiegend nur diese Ausprägung als Knickfuß beschrieben wird. 

Oftmals sind die Schuhsohlen unter der Ferse innen mehr abgelaufen als außen. Um das beurteilen zu können, nimm am besten Schuhe, die du auch wirklich regelmäßig trägst. 😉

 

Der Rest des Fußes reagiert auf die gekippte Position der Ferse. Weiterlaufende Bewegungen führen zu Fehlhaltungen und Fehlbelastungen angrenzender Gelenke. Sowohl im Fuß, als auch im Knie kann das Abkippen der Ferse nach innen zu einem sogenannten „medialen Kollaps“ („Einbrechen“ nach innen) führen:

    • Im Fuß resultiert dadurch eine Abflachung des Längsgewölbes (zum Thema Fußgewölbe kannst du HIER weiterlesen), häufig mit Entwicklung eines Senk- oder Plattfußes. 
    • Im Knie entwickelt sich nicht selten ein (funktionelles) X-Bein (Valgusstellung des Knies)

 

Das Problem dabei ist, dass der Fuß einen Teil seiner Stoßdämpfungsfähigkeit einbüßt. Damit werden die Aufprallkräfte, die z. B. beim Gehen auf den Körper einwirken, nicht wie vorgesehen, schon im Fuß zu einem großen Teil abgefangen, sondern werden überwiegend an angrenzende Gelenke weitergegeben: Zehen, Oberes Sprunggelenk, Knie, Hüfte, Wirbelsäule, etc.  

Die Ferse knickt nach außen: Der Varus-Knickfuß

Ein Varus-Knickfuß kommt seltener vor, kann aber zu einem sog. Hohlfuß führen.

Der Hohlfuß ist, wie auch der Senk- bzw. Plattfuß, nur noch eingeschränkt in der Lage seiner Aufgabe der Stoßdämpfung nachzukommen – der Fuß ist schlichtweg in sich zu fest, um adäquat federn zu können.

Also wird auch hier ein Großteil der einwirkenden Kräfte an angrenzende Gelenke weitergegeben. 

Was kannst du bei einem Knickfuß tun?

Klar kannst du einfach Einlagen tragen…

ODER: Du gehst den Knickfuß aktiv an:

    • schule deine Körperwahrnehmung (wie steht meine Ferse überhaupt?)
    • erlange durch gezielte alltagstaugliche Übungen eine bessere Körper- bzw. Fußkontrolle 

Weil, Einlagen sind zwar einfach, aber teuer und nervig. Und sie ändern nichts an der Ursache deiner Probleme, sondern lindern nur die Symptome. 

Wenn du die Ursache stattdessen aktiv behebst, hast du was fürs Leben und kannst es sogar barfuß umsetzen. 😎

Wie genau das geht, zeige ich dir in meinem Onlinekurs FUSSFUTTER (KLICK)

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